In Bayern herrscht ein akuter Mangel an Hebammen. Viele Hebammen arbeiten nur noch in Teilzeit oder geben ihren Beruf ganz auf, wie Katrin Bohlmann im BR erläutert. Die Gründe liegen in den ungeregelten Arbeitszeiten, der schlechten Bezahlung und den hohen Kosten für die Berufshaftpflichtversicherung. Die Corona-Krise hat die Arbeitsbedingungen der Hebammen zudem noch erheblich verschärft.
Die Situation ist besonders besorgniserregend, da die Zahl der Geburten in Bayern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Wurden 2010 noch gut 105.000 Babys im Freistaat geboren, so waren es im vergangenen Jahr fast 128.000, so Bohlmann. Das ist eine Zunahme um 22 Prozent.
Die frauenpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, äußert sich dazu wie folgt:
„Schwangere Frauen befinden sich in Bayern in einer verzweifelten Lage. Viele suchen händeringend nach einer Hebamme, bekommen aber nur Absagen. Es gibt zu wenige Frauen, die sich diese Arbeit noch zumuten wollen. Kein Wunder, bei der ungeheuren Überlastung und der mangelnden Wertschätzung für diese so wichtige Arbeit! Hebammen verdienen zu wenig und müssen extrem hohe Beiträge für ihre Haftpflichtversicherung zahlen.
Wenn eine Hebamme ihren Beruf aufgibt, bedeutet dies laut Bayerischem Hebammenverband, dass im Jahr 100 Mütter im Wochenbett nicht versorgt werden können. Und durch die Impfpflicht werden noch weitaus mehr Hebammen aussteigen, fürchtet der Verband.
Trotz dieser drängenden Probleme unternimmt die Staatsregierung so gut wie nichts. Im Gegenteil: Sie hat durch ihre Corona-Politik die Situation noch deutlich verschärft. Positiv getestete Schwangere durften nicht besucht werden, stattdessen mussten sie per Videocall betreut werden. Und bei Hausbesuchen herrschte Maskenpflicht. Selbst bei Entbindungen! Das vertrieb viele Hebammen aus ihrem Beruf.
Ich habe den inhumanen Maskenzwang für gebärende Frauen und ihre Hebammen schon oft zur Sprache gebracht. Sowohl im Landtag als auch auf kommunalpolitischer Ebene. Es wird Zeit, dass die Staatsregierung endlich handelt! Beenden Sie Ihre frauenfeindliche Politik, Herr Söder!“