Häusliche Gewalt hat während der Corona-Krise stark zugenommen. Eine neue Studie des Münchner ifo Instituts zeigt, dass polizeiliche Statistiken nur einen Bruchteil dieses Anstiegs wiedergeben. „Dieser Effekt ist sieben- bis achtmal stärker als der durch Polizeidaten gemessene Anstieg“, schreiben die Autoren der Studie. Der weitaus größte Teil der Gewalttaten wird von den Opfern gar nicht angezeigt.
Der kinder- und jugendpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Jan Schiffers, äußert sich dazu wie folgt:
„Die Lockdowns haben zu einem enormen Anstieg der häuslichen Gewalt geführt. Betroffen waren vor allem Frauen und Kinder. Die Studie des ifo Instituts vermittelt ein erschütterndes Bild: Die tatsächlichen Zahlen sind sieben- bis achtmal höher als die polizeilich gemeldeten, da viele Opfer sich nicht trauten, die Täter anzuzeigen. Die AfD-Fraktion hat schon zu Beginn der ‚Pandemie‘, als die Bundesregierung ihre ersten überstürzten Maßnahmen getroffen hat, auf dieses gravierende Problem hingewiesen. Leider haben wir mit unserer Einschätzung Recht behalten. Bereits im März 2020 haben wir in einem Antrag konkrete Maßnahmen zum Schutz vor häuslicher Gewalt gefordert. Wie üblich, wurde er pauschal abgelehnt. Die Vertreterin der CSU behauptete damals im Ausschuss für Jugend und Familie sogar, die Menschen in Bayern wären in der Corona-Krise ‚gelassener‘ und würden ‚weniger streiten‘. Was war das für eine Realitätsverweigerung! Phrasen dieser Art zeugen nicht nur von der Abgehobenheit und Weltfremdheit der Altparteien, sondern sind angesichts des Leids der Frauen und Kinder zynisch und unmoralisch. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in Bayern die von der CSU geführte Staatsregierung war, die diese sinnlosen Lockdowns angeordnet hat. Sie ist daher auch für die erschreckende Zunahme der Gewalt mitverantwortlich.
Ich fordere die Staatsregierung auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und endlich Maßnahmen zu ergreifen, um den Betroffenen zu helfen.“