Der Antrag der AfD-Fraktion, das Problem der Kindesentführungen ins Ausland gemeinsam mit Experten im Rahmen eines Fachgesprächs zu behandeln, wurde von den Abgeordneten aller anderen Fraktionen abgelehnt. Leider besteht hier jedoch ein dringender Handlungsbedarf, denn immer häufiger kommen Eltern heute aus verschiedenen Ländern. In manchen Fällen trennen sich diese aber später wieder. Und wenn dann ein Elternteil seinen Wohnsitz wieder in sein Herkunftsland verlegt, kommt es vor, dass Kinder gegen ihren oder den Willen des anderen Elternteils ins Ausland mitgenommen oder gar verschleppt werden.
Jan Schiffers, jugendpolitischer Sprecher der AfD Fraktion, sagt dazu folgendes:
„Trennungen sind immer etwas Unschönes. Und Kinder werden manchmal sogar als eine Art Waffe gegen ein Elternteil missbraucht. Das ist in jedem Fall verwerflich und schadet letztlich allen Beteiligten.
Besonders schlimm wird es jedoch, wenn ein Elternteil gegen den Willen des ehemaligen Partners die Kinder ins Ausland mitnimmt. Dadurch ist ein geregelter Umgang, der für die Entwicklung des Kindes enorm wichtig ist, nicht mehr möglich. Da dieses Problem mittlerweile häufig vorkommt, sollten sich Politiker, Betroffene und Fachleute darüber austauschen, wie in solchen Fällen verfahren werden soll und vor allem, welche Hilfestellungen und Lösungsvorschläge die Politik anbieten kann.“
Ulrich Singer, sozialpolitischer Sprecher, ergänzt dazu:
„Bereits heute gilt ja das ‚Haager Kindesentführungsübereinkommen‘, kurz HKÜ, doch bei der Umsetzung hakt es in der Zusammenarbeit mit einigen Staaten. Hier ist es dringend geboten, dass auf politischer Ebene Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden, um die Umsetzung des HKÜ auch wirklich sicherzustellen.
Eine Rückholung von Kindern wird von manchen Staaten erschwert oder gar unmöglich gemacht, obwohl sie das Abkommen unterzeichnet haben.
Es herrscht also dringender Handlungsbedarf, und es erschließt sich mir nicht, weshalb die anderen Fraktionen sich unserer Position nicht anschließen können und noch nicht einmal bereit sind, ein Fachgespräch über dieses wichtige Thema zu ermöglichen.“