Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ralf Stadler, hat am 1. Februar 2021 Landwirte aus mehreren Regierungsbezirken zu einem Arbeitstreffen in den Landtag eingeladen. Dabei informierte er sie darüber, dass die AfD-Fraktion eine große Zahl von Anträgen im Parlament gestellt hat, die die Situation der Landwirte verbessern sollen. Diese wurden von den Regierungsparteien zwar stets zunächst abgelehnt, danach aber nicht selten inhaltlich übernommen und als eigene Konzepte verkauft. Die AfD übt somit politischen Einfluss aus, auch wenn die Öffentlichkeit davon nur selten Kenntnis erhält.
Bei den sehr konstruktiven und sachorientierten Gesprächen mit den Landwirten wurden u.a. die Krise auf dem Schweinemarkt, der hohe Importdruck, die katastrophale Situation bei den Erzeugerpreisen, die zunehmende Bürokratisierung, der Etikettenschwindel bei Tierwohl-Labels, die überbordenden Umweltvorschriften und die Bildung steuerlicher Rücklagen für Marktkrisen behandelt.
Ralf Stadler, agrarpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, zog nach der Veranstaltung folgendes Résumé:
„Es war mir eine große Freude, mich mit Praktikern aus der Landwirtschaft zu unterhalten und ihre unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Wir sprachen über konkrete Probleme wie die Belastungen landwirtschaftlicher Bauvorhaben durch das Immissionsschutzgesetz oder den Druck, dem die Milchviehhaltung durch die Anbindevorschrift ausgesetzt ist. Ein Vorschlag betraf den Straßen- und Wohnungsbau, der durch Steuerfreiheit bei der Veräußerung landwirtschaftlicher Flächen gefördert werden könnte. Ein anderes Thema war die Notfallzulassung von Neonicotinoiden im Beizsaatgut zur Bekämpfung des Gelbverzwergungsvirus. Eine solche Notfallzulassung gibt es in Bayern derzeit nur in Franken.
Viele Landwirte waren sich darin einig, dass das ‚Bio‘-Siegel nicht automatisch bessere Qualität bedeute. So trete in der Öko-Tierhaltung Parasitenbefall häufiger auf, oder es käme zu stärkeren Emissionen in ökologischen Betrieben. Insgesamt seien gute konventionelle Produkte aus Deutschland ausländischen Bio-Produkten mit niedrigeren Qualitätsstandards vorzuziehen. Einig war man sich auch in der Kritik an der Wettbewerbsverzerrung, beispielsweise durch die hohen Zuzahlungen anderer EU-Staaten für den Anbau von Zuckerrüben.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union sehen die Bauern insgesamt als gescheitert an. Die Landwirte wollen keine abhängigen Scheinselbständigen sein, sondern faire Preise für ihre Produkte erhalten.
Ich fordere die Staatsregierung daher auf, dafür zu sorgen, dass unsere Bauern gegenüber ausländischer Konkurrenz nicht mehr durch unnötige Vorschriften und Überregulierung benachteiligt werden!“