Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will die Schulen in Bayern länger geschlossen lassen als in anderen Bundesländern.
Dazu sagt Markus Bayerbach, bildungspolitischer Fraktionssprecher und Vorsitzender des Bildungsausschusses:
„Das ist für mich völlig unverständlich. Es ist ein Armutszeugnis für die Landesregierung, wenn sie es nicht einmal schafft, den kleinen Teil der Schüler aus den Abschlussklassen möglichst schnell wieder an die Schulen zu bringen. Die Sicherstellung der hygienisch und medizinisch gebotenen Sicherheitsvorgaben kann bei so wenigen Klassen pro Schule nicht unmöglich sein. Die bayerischen Schüler haben jetzt einen Schulausfall von vier Wochen. Der ist vor den Prüfungen nicht mehr kompensierbar. Dieser lange Unterrichtsausfall sorgt deshalb für eine große Ungerechtigkeit. Medienaffinität der Lehrer, technische Möglichkeiten und die völlig unterschiedlichen Voraussetzungen im Heimunterricht, sowie die Unterstützung des Elternhauses haben jetzt einen unangemessenen Einfluss auf die Prüfungsvorbereitung. Prüfungen können dieses Jahr nicht mehr fair bewertet werden, weil es nicht mehr alleine um Fleiß und Begabung der Schüler geht, sondern um die äußeren Umstände. Ich fordere daher ernsthaft zu überlegen, wie ein Ausgleich dafür geschaffen wird. Was aber nicht bedeuten soll, dass der Leistungsgedanke wegfällt und Prüfungen verschenkt werden. Eine gewisse Fairness ist einfach geboten. Ich schlage deshalb zum Beispiel vor, den Schulen einen Aufgabenpool vorzugeben, bei dem unbehandelte Themen ausgeklammert werden können.“