Die Vereine „Doctors for Choice“, „Pro Choice Deutschland“, „Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft“ und „Pro Familia“ wenden sich in einer gemeinsamen Erklärung unter anderem an die Bayerische Staatsregierung mit dem Ziel, die Hürden für Abtreibungen zu senken. Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Coronapandemie und die Auslastung der Krankenhäuser würden es Frauen erschweren, innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit eine Abtreibung durchzuführen, teilen die Vereine mit.
Dazu sagt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ulrich Singer:
„Bei der AfD Fraktion stoßen Forderungen, durch die die Tötung ungeborenen Lebens erleichtert werden sollen, auf klare Ablehnung. Die aktuelle Rechtslage stellt einen ausgewogenen Kompromiss dar, von dem nicht weiter zu Lasten der ungeborenen Kinder abgewichen werden darf. Die Idee, dass Schwangerschaftsabbrüche als notwendige medizinische Leistung im Sinne der Pandemiebestimmungen für medizinische Einrichtungen pauschal anerkannt werden sollen, halten wir für indiskutabel.
Die genannten Vereine sollten die aktuelle Krise nicht dazu missbrauchen, ihre ideologischen Forderungen unter dem Deckmantel der Coronakrise durchgesetzt zu bekommen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wieso der öffentlich geförderte Verein ‚Pro Familia‘ überhaupt politische Forderungen stellt. Der Verein sollte vielmehr neutrale Beratungsangebote anbieten. Wer Abtreibung fördert, kann nicht ‚pro Familia‘ – also für die Familie – sein. Das ist ein Etikettenschwindel, weshalb nicht verwunderlich ist, dass die Förderung von ‚Pro Familia‘ durch Steuergeld bereits vor Jahren unter anderem durch den hessischen Rechnungshof in Frage gestellt wurde.“