Eine aktuelle Studie der Vieregg-Rössler GmbH belegt, dass der Neubau einer Hochleistungsstrecke für den Brenner-Nordzulauf, der zehn Milliarden Euro kosten würde, nur zu einer Zeitersparnis von sieben Minuten und einer Mehrkapazität von 18 Zügen führen würde. Im Endergebnis kommt die Studie auf 297 Züge, die 2043 zwischen München und Kufstein unterwegs sein könnten. Die Kapazität der Bestandsstrecke liegt bei 472 Zügen, ihre betriebstaugliche Vollauslastung bei 334 Zügen. Dies zeigt deutlich, dass die Bestandsstrecke völlig ausreicht.
Franz Bergmüller, stellvertretender Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, führt dazu folgendes aus:
„Die Bahn behauptet, dass bei der Planung des Brenner-Nordzulaufs der Dialog mit den Betroffenen im Mittelpunkt steht. Tatsächlich werden ihre Interessen jedoch gar nicht berücksichtigt, weshalb sie nun vor Gericht ziehen. Sie weisen überzeugend nach, dass eine Modernisierung der bestehenden Strecke ausreicht, um den erwarteten Güter- und Personenverkehr zu bewältigen. Dabei müssen die bestmöglichen Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt werden.
Die von der Bahn favorisierte Neubaustrecke soll durch bisher weitgehend unberührte Natur und Wasserschutzgebiete führen; der Flächenverbrauch und die Kosten wären enorm. Der Inn soll oberirdisch überquert werden, der Lärmschutz wird vernachlässigt, weil es keine umfassenden Tunnellösungen gibt. Hinzu kommt, dass die Region Rosenheim nicht angebunden sein wird.
Die AfD lehnt diesen Plan ab und spricht sich für eine Ertüchtigung der Bestandsstrecke aus.“
Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Andreas Winhart, stimmt ihm zu:
„Verkehrsminister Bernreiter versucht wieder, sich aus der Verantwortung zu stehlen, verweist auf die Bundesregierung und meint, dass man bei dem Projekt nur Bittsteller sei. Das ist eine Aussage, die fassungslos macht. Die CSU hat vor der Ampel jahrelang die Bundesverkehrsminister gestellt. Aktuell sitzen 45 CSU-Abgeordnete im Deutschen Bundestag, und man bezeichnet sich selbst als Bittsteller! Die AfD wird im Bayerischen Landtag beantragen, dass sich die Staatsregierung für die Nutzung und Optimierung der Bestandsstrecke mit größtmöglichem Lärmschutz einsetzt. Billige Ausreden und das Scheinargument, dass man nicht zuständig sei, werden wir nicht gelten lassen! Schließlich führt der Brenner-Nordzulauf durch den Freistaat Bayern und nicht durch Berlin.“