Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat für die Einführung des 9-Euro-Tickets gestimmt. Dieses ist ab 1. Juni gültig und zunächst auf drei Monate befristet. Mit dem Ticket können Busse und Regionalbahnen in ganz Deutschland benutzt werden. Fernzüge sind nicht inbegriffen. Verkehrsexperten rechnen mit großem Andrang.
Der stellvertretende Vorsitzende, wirtschafts- und tourismuspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Franz Bergmüller, äußert sich dazu wie folgt:
„Söder ist schon wieder umgefallen. Wenn die Staatsregierung irgendetwas verspricht, können die Bürger sicher sein, dass Markus Söder später das Gegenteil beschließt. Vor ein paar Tagen hatte Bayerns Verkehrsminister Bernreiter noch ganz anders getönt: Die Bundesregierung könne sich nicht ‚auf dem Rücken der Länder für ein dreimonatiges Trostpflaster‘ beklatschen lassen, wofür andere die Rechnung zahlen müssten. Doch heute twitterte Söder: ‚Das 9-Euro-Ticket kann kommen.‘ Die Frage der Finanzierung spielt plötzlich keine Rolle mehr.
Die bayerischen Verkehrsunternehmen sehen das Billigticket mit großer Sorge. Sie wissen nicht, wie sie den Ansturm stemmen sollen. Busunternehmen sind durch die hohen Spritpreise ohnehin am Limit. Den Zusagen der Bundesregierung, für die Mehrkosten aufzukommen, glaubt kaum jemand. Auch in den Tourismusregionen ist man über den Schnellschuss nicht begeistert. Im Hotel- und Gastgewerbe fehlt es an Personal, weil viele Mitarbeiter während der Corona-Krise gekündigt haben.
Durch populistische Aktionen werden die Probleme des Öffentlichen Nahverkehrs nicht gelöst. Die Menschen brauchen dauerhaft bezahlbare Verbindungen in hinreichender Taktfrequenz, vor allem auf dem Land. Von der Staatsregierung ist eine solide Verkehrspolitik nicht zu erwarten, wie Söders Wendehals-Manöver jetzt wieder gezeigt hat. Nur die AfD macht sich nachhaltig für den ÖPNV stark.“