In der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung lädt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann heute zum „Interreligiösen Dialog“. Unter dem Motto „Wieviel Religion braucht Demokratie?“ halten zunächst Vertreter von vier Glaubensgemeinschaften Vorträge, anschließend diskutiert der Minister mit drei Wissenschaftlern. Von der Veranstaltung erhoffe man sich einen „Impuls für die Intensivierung des interreligiösen Dialogs in Bayern“.
Die Vorsitzende und religionspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, erklärt dazu:
„Politik ist kein Philosophieverein. Wenn ‚hochkarätige‘ Repräsentanten von Glaubensgemeinschaften, Wissenschaft und Politik miteinander im Elfenbeinturm diskutieren – welcher Impuls soll davon für die Lebenswirklichkeit unserer bayerischen Bürger ausgehen? So etwas wie ‚interreligiöser Dialog‘ dürfte aber auch den meisten Gläubigen fernliegen.
Dieser Tage wäre eine ganz andere Priorität zu setzen, nämlich bei Religionen, die leider immer wieder Fanatiker hervorbringen. Militante Islamisten, die an keinerlei Dialog interessiert sind, sondern ihren Glauben für den einzig richtigen und zulässigen halten. Und über Extremisten, die es für legitim oder gar unumgänglich halten, aus ihrer Sicht ‚Ungläubige‘ bestialisch abzuschlachten. Darüber sollte man diskutieren und auch der Islamunterricht, gegen den die AfD-Fraktion klagt, gehört namentlich auf den Tisch. Innenminister Herrmann sollte jetzt seine ganze Kraft der inneren Sicherheit in Bayern widmen, nicht akademischen Plauderrunden von zweifelhaftem Nutzen.“