Die Debatte um die Errichtung eines Biosphärenreservats Spessart hat an Fahrt aufgenommen, nachdem Staatsminister Aiwanger sich hierzu positioniert hat. Das Vorhaben wird kontrovers diskutiert.

Der forstpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, MdL Harald Meußgeier, sagt hierzu:

„Die Bürger in den betroffenen Landkreisen und Gemeinden sollten letztlich entscheiden, ob sie ein Biosphärenreservat Spessart wollen oder nicht. Wir als AfD stehen für direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild und möchten die Subsidiarität stärken.

Die Debatte um das Biosphärenreservat Spessart muss aber umfassend geführt werden. Alle Argumente müssen bedacht werden, und zwar ohne ideologische Scheuklappen.
Die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Forstwirtschaft im Spessart ist dabei gebührend zu berücksichtigen. Auch die seit Generationen bestehenden Forstrechte müssen zwingend beachtet und geschützt werden. Die Flächen, die der Land- und Forstwirtschaft zur Verfügung stehen, werden stetig knapper. Dies stellt im Hinblick auf unsere Versorgungssicherheit ein großes Problem dar.

Zu erwägen ist außerdem, dass die Eichenwälder, die in ihrem heutigen Bestand eine ökologische Besonderheit des Spessarts darstellen, gerade das Ergebnis jahrhundertealter Pflege und Bewirtschaftung sind. Ein Ende der Bewirtschaftung dieser Bestände, die zwangsläufig erfolgen würde, wenn große Teile der Eichenwälder zu Kernzonen eines Biosphärenreservats erklärt würden, würde langfristig zu einer deutlichen Verkleinerung der für den Spessart so typischen Eichenwälder führen. Das wäre kontraproduktiv!

Zu bedenken ist auch, dass sich die großen Erwartungen für einen Aufschwung des Tourismus in vielen anderen Regionen mit Biosphärenreservat nicht erfüllt haben. Auch hier braucht es eine sachliche Bewertung.“

 

20240725 2 Meussgeier Biosphaerenreservat