Die Wut der Bauern über unnötige Bürokratie und ausufernde Vorschriften, die den Fortbestand vieler Betriebe und die Hofnachfolge gefährden, ist absolut verständlich. Dies gilt ebenfalls für die permanent negative Berichterstattung über ihren Berufstand. Die Verbände tragen hingegen mit ihrer Anbiederung an die Kartellparteien und mit der Distanzierung von Unterstützern aus dem rechten Lager nur zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft bei.
Die EU-Transferleistungen – fälschlicherweise Subventionen genannt – waren ursprünglich nur als Kompensation für ständig sinkende Preise der landwirtschaftlichen Produkte gedacht. Zwar war eine Annäherung an die „Weltmarktpreise“ erwünscht, aber die Kosten der Produktion in Deutschland sind auch aufgrund der Umweltauflagen enorm gestiegen. Die Überlegung, man müsse nur die Preise für landwirtschaftlichen Produkte erhöhen, um die Abhängigkeit der Landwirte von Direktzahlungen zu verringern, ist ebenso falsch, da höhere Endpreise bei den Produkten nicht als Einnahmen bei den Landwirten ankommen.
MdL Ralf Stadler, agrarpolitischer Sprecher der AfD im Bayerischen Landtag, sagt dazu:
„Ich werfe der Agrarpolitik völliges Versagen vor. Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb nur durch Direktzahlungen überleben kann, gleicht der Bauer schon einem Patienten, der künstlich am Leben gehalten wird. Da muss man sich schon die Frage stellen: Wie nah sind
wir an einer Verstaatlichung der Landwirtschaft? Mit weniger staatlichen Eingriffen könnte die Landwirtschaft wieder wettbewerbsfähig werden, der Staat müsste Schieflagen nicht mit Geldleistungen wieder ausgleichen. Das wäre eine „win-win“-Situation für die Landwirte und den Staat, der dadurch Steuergelder spart.
Wir haben oft genug gesehen, was passiert, wenn sich die Politik in die Wirtschaft einmischt und versucht, mit ordnungspolitischen Maßnahmen die Fehler zu revidieren, die sie selbst geschaffen hat. Langfristig sterben Wirtschaftszweige, die nur mit staatlicher Hilfe am Leben gehalten werden. Das können wir uns im Hinblick auf die Versorgungssicherheit unseres Volkes nicht leisten.“