Die AfD-Fraktion hat einen Antrag (Drs.: 18/25230) im Landtag eingebracht, in dem sie „Keine Gendersprache in Bayern“ fordert. Die Staatsregierung, sämtliche Behörden, Schulen, Hochschulen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollen die amtliche deutsche Rechtschreibung und Grammatik anwenden.
Zur Begründung führt der stellvertretende Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ralf Stadler, folgendes aus:
„Sprache entwickelt und wandelt sich fortwährend. Veränderungen setzen sich aber nur durch, wenn sie von der Mehrheit der Sprechenden verstanden und akzeptiert werden. Rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung lehnen die ‚Gendersprache‘ jedoch ab. Die politischen Entscheidungsträger sollten sich an dieser großen Mehrheit orientieren und nicht länger versuchen, den Menschen ideologische Sprachregelungen aufzunötigen. Laut dem Rat für deutsche Rechtschreibung müssen Texte verständlich, lesbar und vorlesbar sein. Der Rat spricht sich daher gegen ‚Gendersterne‘, Unterstriche oder Doppelpunkte im Wort aus.
Unsere Sprache soll Menschen verbinden und nicht trennen. Unsinnige Vorschriften spalten die Gesellschaft und unterhöhlen das Vertrauen in staatliche Maßnahmen. Sie verstoßen auch gegen das Diskriminierungsverbot gemäß Art. 3 GG und Art. 118 der Verfassung des Freistaates Bayern.“
Der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Prof. Dr. Ingo Hahn, gibt hierzu des Weiteren an:
„Politische Bestrebungen, die Sprache ideologisch zu normieren, kennen wir sonst eher von totalitären Systemen. In einer Demokratie sind sie fehl am Platze. Erst recht darf niemand diskriminiert werden, weil er die korrekte, amtliche Rechtschreibung anwendet. Die Staatsregierung hat dafür Sorge zu tragen, dass Prüfungsleistungen an Schulen und Hochschulen nicht schlechter bewertet werden, weil jemand willkürliche Gender-Sprachvorgaben ablehnt.
Die AfD bekennt sich zu unserer Sprache als wesentlichem Bestandteil der kulturellen Identität Deutschlands. Wir fordern die anderen Fraktionen auf, unserem Antrag zuzustimmen und verweisen darauf, dass die Union zwar schon Ähnliches propagiert hat, es dann aber häufig opportunistisch ignoriert. Die CSU kann nun zeigen, ob sie ebenfalls für den Schutz der deutschen Sprache vor ideologisch motivierter Verhunzung eintritt.“