Auf Anweisung des Ministerpräsidenten Markus Söder müssen alle staatlichen Hochschulen und Universitäten in Bayern ihre Partnerschaften mit russischen Institutionen überprüfen. “Wir müssen gegenüber Russland klare Kante auf allen Ebenen zeigen”, ließ der neue Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) verkünden. Viele Universitäten in Bayern haben mittlerweile ihre bestehenden Projekte und Austauschprogramme mit Russland vorläufig eingestellt.
Dazu sagt der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Ingo Hahn:
„Die Äußerungen der Staatsregierung sind eine beispiellose Ansage an die Hochschulen, die ihre Autonomie sonst stets wie eine Monstranz vor sich hertragen. Jetzt sind sie offenbar nur noch winzige Rädchen im Getriebe der westlichen Sanktionspolitik. Auf die Universitäten kommen jetzt neben dem Alltagsgeschäft und der Umsetzung der Coronapolitik neue, schwierige Fragen zu: Ist ein deutsch-russischer Jurastudiengang bereits problematisch? Zählt es schon zu kritischem Wissensaustausch, wenn ein bayerischer und ein russischer Mathematiker gemeinsam an einer Formel arbeiten? Soll man russische Studenten überhaupt noch an unsere Universitäten kommen lassen?
Manche Rechtsabteilung der Hochschulen wird in den nächsten Wochen viel zu tun bekommen. Wir von der AfD-Fraktion lehnen solch eine sinnfreie Sanktionspolitik entschieden ab, da sie die Freiheit der Forschung und Lehre unzulässig einschränkt. Sie schadet nicht nur Russland, sondern vor allem auch uns. Wie solche Maßnahmen der Staatsregierung dem ukrainischen Volk in seiner furchtbaren Not helfen sollen, ist nicht nachvollziehbar.“