Laut dem Robert-Koch-Institut ist eine Impfquote von 85 Prozent erforderlich, um eine Herdenimmunität gegen Corona zu erreichen. Da die Impfbereitschaft der Bevölkerung nachlässt und viele Menschen grundsätzlich nicht geimpft werden möchten, verstärken die Bundesregierung sowie die meisten Landesregierungen den Druck auf sogenannte „Impfverweigerer“. Auch die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren wird von Politikern wie dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder – gegen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission – gefordert. Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass eine so hohe Impfquote für die gewünschte Herdenimmunität gar nicht erforderlich ist.
Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Andreas Winhart, äußert sich dazu wie folgt:
„Um auf eine Impfquote von 85 Prozent zu kommen, müssten über 70 Millionen Menschen in Deutschland geimpft werden. Da die meisten Impfwilligen mittlerweile geimpft sind, ist diese Quote, wenn überhaupt, nur durch einen Zwang, der das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit mit Füßen tritt, sowie durch die unverantwortliche Impfung von Kindern zu erreichen. Wie der Statistiker Prof. Christian Hesse von der Universität Stuttgart gezeigt hat, sind diese 85 Prozent jedoch gar nicht nötig, um eine Herdenimmunität zu erlangen. Schließlich führt nicht nur die Impfung zu einer Immunisierung gegen das Virus, sondern auch eine durchgemachte Infektion. Gemäß einer Studie der Universität Mainz ist der Anteil der ohne ihr Wissen Infizierten weitaus höher als bislang angenommen: Auf 100 Personen, die wissentlich infiziert waren, kommen 80 unwissentlich infizierte. Rund drei Millionen Menschen sind schon immun, ohne es zu wissen. Da die Basisreproduktionszahl für die Delta-Variante bei 5 liegt, genügt eine Durchimpfungsquote von 60 bis 70 Prozent. Zusammen mit den unwissentlich Geimpften reicht eine solche Quote laut Prof. Hesse für die Herdenimmunität aus.
Ich fordere die Bayerische Staatsregierung und insbesondere Herrn Söder auf, endlich wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und damit aufzuhören, Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten – oder gar Kinder –, unter Druck zu setzen! Ein Impfzwang ist weder mit unserem Grundgesetz vereinbar noch nötig, um Herdenimmunität zu erreichen.“