Der Leiter des Zentrums für Bildungsökonomik an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, Ludger Wößmann, sieht infolge der Schulschließungen gravierende und dauerhafte Bildungseinbußen bei Deutschlands Schülern. Die Kompetenzverluste sind auch ökonomisch schwerwiegend: „Geht ein Drittel eines Schuljahres an Lernen verloren, führt das über das gesamte Berufsleben hinweg zu drei Prozent geringerem Erwerbseinkommen“, führt Wößmann aus. Bis zum Ende des Jahrhunderts würde uns dieser Kompetenzeinbruch zwei Billionen Euro an verlorenem Bruttoinlandsprodukt kosten.
Der bildungs- und schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Markus Bayerbach, äußert sich dazu wie folgt:
„Die Folgen der Schulschließungen sind noch schlimmer als von vielen Experten erwartet. Besonders Kinder aus ohnehin benachteiligten Familien sind die Leidtragenden. Wie Forscher der Frankfurter Goethe-Universität berechnet haben, hat die Kompetenzentwicklung der Schüler während des Distanzunterrichtes nicht nur stagniert, sondern sogar abgenommen.
Trotz des Bildungseinbruchs erwägt Gesundheitsminister Spahn für den Herbst bereits wieder Wechselunterricht. Angesichts dessen, was wir über die Folgen des Schul-Lockdowns wissen, wäre das völlig unverantwortlich!
Ich fordere die Staatsregierung auf, anstatt über weitere Schulschließungen nachzudenken, unverzüglich den bedingungslosen Präsenzunterricht umzusetzen. Auch muss jetzt eindeutig Position bezogen werden, dass es im Herbst auf keinen Fall mehr Distanz- oder Wechselunterricht geben wird. Nur so können die Schüler auf lange Sicht ihre Defizite wieder aufholen.“