Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat für die Zeit nach den Pfingstferien einige Lockerungen des Lockdowns angekündigt. So sollen Schüler bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 wieder Präsenzunterricht bekommen – allerdings mit Test- und Maskenpflicht. Bei Werten zwischen 50 und 165 wird es lediglich Wechselunterricht geben. An Kindergärten und Kitas wird bis zu einer Inzidenz von 165 ein eingeschränkter Regelbetrieb in festen Gruppen herrschen. Auch Theater, Kinos und Sportstätten dürfen bei einer Inzidenz unter 100 mit Einschränkungen wieder öffnen.
Unterdessen werden die Alarmrufe der Pädagogen, Kinderärzte und -psychologen immer lauter. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, rief die Politik dazu auf, Kindern wieder ‚ein normales soziales Leben‘ zu ermöglichen. Je länger die Beschränkungen noch gelten, desto schwerer würden die Kinder in ihrer Entwicklung geschädigt. Zudem dürften Öffnungsschritte nicht von – medizinisch fragwürdigen – Impfungen der Kinder abhängen, betonte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln. Ähnlich äußerte sich der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BKJV).
Die Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, die auch Mitglied der Kinderkommission des Landtags ist, äußert sich dazu wie folgt:
„Die geringfügigen Lockerungen, die Söder jetzt angekündigt hat, sollen davon ablenken, dass der Ausnahmezustand weiterhin andauert. Denn schon jetzt ist absehbar: Auch nach Pfingsten wird es keinen normalen Schulunterricht geben. Die Öffnungen, auf die Schüler, Lehrer und Eltern seit Monaten hoffen, können jederzeit wieder zurückgenommen werden.
Pädagogen, Kinderärzte und -psychologen schlagen daher zu recht Alarm! Die Situation, in der sich Kinder und Jugendliche seit über einem Jahr befinden, sind die Folgen einer [ihnen gegenüber] gleichgültigen Politik. Nie waren die Bedürfnisse junger Menschen Maßstab in der Pandemie – mit absehbar lebenslangen Folgeschäden.
Ich fordere die Staatsregierung auf: Jetzt, da die Inzidenzzahlen sinken, müssen die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen endlich Priorität haben. Schulen und Kitas sowie sämtliche Vereine, Sport- und Freizeiteinrichtungen müssen daher unverzüglich vollständig geöffnet werden! Kinder und Jugendliche müssen endlich wieder ein normales Leben führen dürfen.“