Bei den Krawallen zum 1. Mai ging es am Wochenende nicht nur auf Berlins Straßen drunter und drüber, sondern auch in den Social-Media-Abteilungen der Öffentlich-Rechtlichen.
Binnen 24 Stunden produzierten ARD und ZDF verbale Entgleisungen in Serie. Zwei Twitter-Botschaften wurden später wieder gelöscht.
Zeitgleich mit den Eskalationen und Gewaltorgien in der Hauptstadt, bei denen immerhin 93 Polizisten verletzt wurden, bewarb die Redaktion des ZDF eine im Oktober vergangenen Jahres gesendete Doku („Wohnungsmarkt am Limit“) bei Twitter mit den folgenden Worten: „Angesichts der Tricks von Wohnungsbesitzern platzt manchem Mietenden der Kragen“. Reißerisch illustriert wurde das Ganze mit einem Video brennender Baukräne.
Und das Magazin „titel, thesen, temperamente“ seinerseits wünschte in den sozialen Medien zum 1. Mai einen „schönen Kampftag der Arbeiterklasse!“, bebildert mit den Statuen der Kommunismus-Ikonen Marx und Engels.
Neben derartiger peinlicher und unangemessener Krawall-Verharmlosung gab’s auch mediale Unterstützung für die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock durch den offiziellen Twitter-Account der ARD (@DasErste). „Schauen Sie sich die Ausbildung der Frau an. Wenn das keine Bildung ist…“, las man dort als Reaktion auf Kritik von Lesern an der Kanzlerkandidatin.
Die medienpolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Rundfunkrat Uli Henkel und Medienrat Christian Klingen, stellen hierzu fest:
„Viele Medienvertreter haben sich zunehmend von ihrem eigentlichen Auftrag entfernt, der möglichst sachlichen und neutralen Berichterstattung. Stattdessen versuchen sie durch gezielte Meinungs- und Stimmungsmache aktiv und grundlegend in das politische und gesellschaftliche Leben einzugreifen und den Diskurs damit aufzuheizen. Sie missbrauchen damit ihren Informations- und Bildungsauftrag und versuchen auf diese Weise, als vom Volk und Wähler nicht legitimierte sogenannte `Vierte Gewalt` Entwicklungen und Ereignisse in unserem Land in ihrem Sinne zu steuern. Wir fordern daher die Medienvertreter dazu auf, sich auf ihren ursprünglichen Auftrag zurückzubesinnen. Wir werden die Leser und Zuschauer auch künftig auf derartige mediale Grenzüberschreitungen aufmerksam machen und vor medialen Meinungs-Manipulationen warnen.“