Der „Faktenfuchs“ des Bayerischen Rundfunks wirft der AfD vor, in ihrem Flyer „Corona – ist die Politik schlimmer als die Krankheit?“ die Pandemie zu verharmlosen.
Der Vorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Ingo Hahn, nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Der sogenannte ‚Faktenfuchs‘ macht genau das, was er der AfD vorwirft: Er reißt Zitate aus dem Zusammenhang und verfälscht sie durch einseitige Interpretation. Zudem greift er nur auf eine geringe Zahl von regierungsnahen Quellen – insbesondere das RKI – zurück, ohne die internationale Forschung angemessen zu berücksichtigen.
Wenn die AfD die Saisonalität von Infektionswellen anspricht, geschieht dies auf wissenschaftlicher Basis: Kate Templeton von der University of Edinburgh hat dargelegt, dass die meisten Coronaviren ‚eine deutliche Präferenz für den Winter zwischen Dezember und April‘ haben. Dies entspreche dem Muster von Influenza-Viren. Allgemein sind behüllte Viren wie das Coronavirus sensibler gegenüber Wetterbedingungen, wie eine vergleichende Studie von Rory Price gezeigt hat. Dass bei steigenden Temperaturen die Anzahl neuer Corona-Fälle abnimmt, erklärt auch Aruni Bhatnagar, der Direktor des Brown Envirome Institute, anhand einer Analyse von Daten aus 50 Ländern.
Weiterhin behauptet die AfD nicht, dass mit PCR-Tests Infektionen ‚erfunden‘ würden. Bei anlasslosem Testen können Menschen mit geringer, nicht ansteckender Viruskonzentration ein positives Ergebnis erhalten. Die Betroffenen fühlen sich nicht krank, wie unser Flyer zu Recht hervorhebt. Anders als der ‚Faktenfuchs‘ unterstellt, meinen wir damit schwerwiegende Erkrankungen und keine leichten Symptome. Bei rund 80 % der Infektionen zeigen sich nur milde Verläufe.
Und tatsächlich produzieren PCR-Tests nicht selten auch falsch-positive Ergebnisse, weshalb sie allein nicht aussagekräftig sind und gegebenenfalls weiterer Überprüfung bedürfen. Jüngst haben 22 Wissenschaftler den Corman-Drosten-Report einer kritischen Untersuchung unterzogen und zahlreiche Fehlerquellen festgestellt. So werde die Anzahl der Messzyklen in der Drosten-Studie mit 45 angegeben, obwohl schon ab 30 keine zuverlässigen Ergebnisse mehr erzielt werden können. Weiterhin sei keine biomolekulare Validierung vorgenommen worden, und der Versuchsaufbau sei nicht hinreichend standardisiert.
Und was die Frage der Unterscheidung von ‚an‘ oder ‚mit‘ Corona Verstorbenen betrifft, verweise ich auf das RKI: Dieses betont selbst, dass sich die Todesursache häufig nicht zweifelsfrei ermitteln lasse, weshalb es alle ‚im Zusammenhang mit Corona‘ gestorbenen Patienten zusammenfasst. Diese Praxis wird in den einzelnen Bundesländern jedoch unterschiedlich gehandhabt, so dass die dem RKI gemeldeten Zahlen nicht zuverlässig sind.
Insgesamt entsprechen die in unserem Flyer mitgeteilten Informationen dem neusten Stand der internationalen Forschung. Keinesfalls geht es uns darum, Corona zu verharmlosen, sondern wir mahnen zu einem differenzierten, verantwortungsbewussten und panikfreien Umgang mit dem Virus. Den Vorwurf, wir würden Corona ‚herunterspielen‘, weise ich zurück.“