Dem Ehrenamt droht durch die Corona-Krise eine dauerhafte schwere Schädigung. Viele Vereine können ihre Tätigkeiten kaum noch oder gar nicht mehr ausüben. Auch das gemeinsame Beisammensein nach der geleisteten Arbeit fällt völlig aus. Erst recht ist die Ausbildung des Nachwuchses unter Lockdown-Bedingungen nicht möglich. Sie kann durch Online-Schulungen nicht adäquat ersetzt werden, so dass ein massiver Verlust von Wissen zu befürchten ist, das nicht mehr weitergegeben wird. Dadurch steht die Zukunft des Ehrenamtes in vielen Bereichen auf dem Spiel. Ländliche Regionen wie Niederbayern sind von diesem drohenden Verlust besonders betroffen.
Die Deggendorfer Abgeordnete und Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, die auch heimatpolitische Sprecherin der Fraktion ist, äußert sich dazu wie folgt:
„Das Ehrenamt befindet sich durch die Corona-Maßnahmen in einer existenziellen Krise. Es besteht die Gefahr, dass es durch den Lockdown dauerhafte Schäden erleidet. Die Caritas weist darauf hin, dass viele ihrer ehrenamtlichen Helfer Rentner sind und daher einer Hauptrisikogruppe angehören. Sie können derzeit die gewohnten Arbeiten nicht leisten, und es ist zu befürchten, dass sie aus der gewohnten Routine herausfallen.
Ähnliche Sorgen hat die Feuerwehr: Josef Ascher, der Kreisbrandrat des Landkreises Passau, weist darauf hin, dass momentan nur noch in Kleingruppen trainiert werden kann. Bei Einsätzen fahren weniger Feuerwehrleute mit, um die Abstandsregeln zu wahren, und das kameradschaftliche Zusammensein fällt völlig weg. Die Folge könnten auch nach Corona Inaktivität und Austritte sein, die die Feuerwehrarbeit unmöglich machen.
Dieselben Befürchtungen herrschen in Sport und Kultur. Kapellen und Orchester beispielsweise dürfen nicht auftreten und haben keine Einnahmen. Auch gemeinsame Proben sind untersagt. Der Kreis- und Stadtkapellmeister von Bad Griesbach, Hans Killingseder, der 2019 mit der Stadtkapelle bayerischer Meister wurde, ist sich aufgrund der Austritte von Musikern nicht sicher, ob er nach der Corona-Krise überhaupt noch eine Kapelle aufstellen kann.
Insgesamt schadet die Corona-Politik dem Ehrenamt erheblich und auf Dauer. Ich fordere die Staatsregierung daher auf, den Lockdown zu beenden und ehrenamtliche Arbeit wieder zu ermöglichen!“