Die Verlängerung des Lockdowns durch Merkel und Söder bis weit in den Februar hinein bedeutet für die Schulen den Wegfall des Präsenzunterrichts für weitere Wochen. Die immer noch hohen Infektionszahlen, die vom RKI verkündet werden, werden den Lockdown wohl bis mindestens Ende Februar verlängern, wobei die Schulöffnungen vermutlich erneut verschoben werden. Experten, wie der Bildungsökonom des Ifo-Instituts, Ludger Wößmann, warnen vor den ökonomischen, aber noch mehr vor den bildungsrelevanten Folgen der Lockdown-Fortsetzung.
Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Markus Bayerbach, sagt hierzu:
„Wenn wir den Frühjahrs-Lockdown miteinbeziehen, werden wir insgesamt fast 18 Wochen ohne Präsenzunterricht sein. Dies wird, so Experten, einen Verlust von Lebenseinkommen für die Schüler in Höhe von 4,5 % bedeuten. Volkswirtschaftlich gesehen, so der Bildungsökonom Wößmann, würde das eine Schaden von 3,3 Billionen Euro bis zum Ende des Jahrhunderts bedeuten.
Auch mit dem massiven Einsatz des Distanzunterrichts werden diese Verluste für Schüler und die Volkswirtschaft nicht kompensiert werden können. Dies verdeutlicht eine entsprechende Studie aus den Niederlanden.
Wenn wir die schlechte Digital-Infrastruktur in Bayern betrachten, gefolgt von der dilettantischen Vorbereitung der Schulen, Lehrer und Schüler auf den Distanzunterricht von Seiten des Kultusministeriums, können wir davon ausgehen, dass auch in Bayern die Verluste und Defizite für die Schüler enorm sein werden.
Auch die geplanten Kürzungen bei Prüfungen und Tests werden die Lernanstrengungen eher mindern und damit den Bildungsstand insgesamt gefährden.
Wie wir schon seit Anfang der sog. Corona-Pandemie gewarnt haben, treten nun die negativen Folgen einer unverhältnismäßigen und wissenschaftlich nicht belegten Entscheidungspolitik dramatisch ans Tageslicht. Sollte der Lockdown über den Februar in dieser Form fortgesetzt werden, werden die Negativ-Effekte auf den Bildungsbereich nur noch verstärkt werden. So wird langfristig Humankapital zerstört.
Wir fordern daher die schnellstmögliche Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Einführung von Maßnahmen zur Bildungskompensation der verpassten Lerninhalte durch zusätzliche Förderprogramme an Nachmittagen und in den Ferien.
Darüber hinaus brauchen wir verlässliche Daten über den jetzigen Bildungsstand, die von den Kultusministern 2020 nicht erhoben wurden. Daher sollten 2021 Lernstandserhebungen unbedingt durchgeführt werden, damit der Ist-Zustand bei den Schülern empirisch dokumentiert wird. Nur so kann man Verluste und Defizite identifizieren und dann entsprechend angehen.“