Die AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag will eine bayerische Baby-Box einführen. Jedes Kind soll nach der Geburt ein Willkommenspaket mit einer Grundausstattung für die ersten Wochen erhalten, wie es etwa in Finnland bereits seit 1938 Usus ist.
Zur Grundausstattung soll gehören: eine kleine Matratze, Bettlaken, eine Decke mit Bettbezug, Stofftücher, Spucktücher, ein Kapuzenhandtuch, ein Badethermometer, ein Trinkfläschchen, eine Mütze, Söckchen, verschiedene Strampler, ein Schlafanzug und Schlafsack, ein Kuscheltier in Form eines bayerischen Löwen, ein säuglingsgerechtes Holzspielzeug sowie Bade – und Hygieneprodukte für Kind und Mutter. Außerdem sollen im Paket wichtige Informationen weitergegeben werden zur richtigen Pflege und Versorgung des neugeborenen Kindes.
Auch wichtige Adressen, etwa der Kinder – und Jugendhilfe sollen zur Unterstützung der Eltern enthalten sein und ihnen die frühzeitige Kontaktaufnahme zu Hilfsstellen erleichtern.
Die einzige Bedingung, um das Willkommensgeschenk zu bekommen, ist der Nachweis eines längerfristigen Wohnsitzes mindestens eines Elternteils im Freistaat.
Ulrich Singer, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie, betont: „Mit der Baby-Box für alle neugeborenen Bayern wollen wir ein Zeichen für eine lebensbejahende Politik setzen. Wir brauchen eine echte Willkommenskultur für Kinder. In unserer Bayerischen Verfassung steht, dass Kinder „das köstlichste Gut eines Volkes“ sind. Das möchten wir ernstnehmen und unseren Kindern eine Erstausstattung für die ersten Lebenswochen ermöglichen – und zwar unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Der Staat soll damit zum Ausdruck bringen: Jedes Kind ist uns willkommen!“
Katrin Ebner-Steiner, Mitglied der Kinderkommission, ergänzt: „Als ich als junge Frau zum ersten Mal Mutter wurde, hätte ich mich sehr über ein solches Willkommenspaket gefreut, denn es hätte mir die neue Lebenssituation erheblich erleichtert. Gerade junge Mütter sollten sich möglichst auf ihren neuen Lebensabschnitt konzentrieren können und nicht einem zusätzlichen organisatorischen Stress ausgesetzt werden. Denn durch die fehlgeleitete Familienpolitik der vergangenen Jahre müssen sich die werdenden Eltern schon in der Frühschwangerschaft mit der Suche nach einer Hebamme oder einer passenden – und freien – Klinik auseinandersetzen. Außerdem begeistert mich der Gedanke, dass die Kinder Spielzeug aus heimischer und nachhaltiger Produktion bekommen sollen. Für mich ist diese Box ein Ausdruck von Wertschätzung für die Kinder, aber auch für die Mütter und Väter, die mit ihrer Entscheidung für das Leben ein erfreuliches Zeichen setzen. Wir haben uns bewusst entschieden, diesen Antrag an Weihnachten in den Landtag einzubringen und hoffen, dass die anderen Parteien wenigstens bei diesem Thema das Kindeswohl über die Parteipolitik stellen.“