Anfang November kündigte Bundesgesundheitsminister Spahn an, 290 Millionen Mund-Nase-Bedeckungen an Pflegeheime und ambulante Dienste in Deutschland verteilen zu wollen. Die Einrichtungen sollten jeweils 1000 hochwertige FFP2-Masken und 2000 einfache OP-Masken erhalten. Als die Masken eintrafen, mussten die Betreiber der Einrichtungen jedoch feststellen, dass sie nicht den notwendigen und vorgegebenen Standards entsprachen. Die vom Gesundheitsministerium beschafften Masken waren mit dem Hinweis „Non-Medical“ versehen und damit nicht für den Einsatz im medizinischen Bereich zugelassen. Bei einigen fehlten auch die vorgeschriebenen Angaben etwa zum Haltbarkeitsdatum oder zum Verwendungsbereich.
Die AWO bezweifelt nach ersten Recherchen sogar, dass die Masken überhaupt eine Dekra-Zulassung haben, die notwendig wäre, um sie in den Verkehr zu bringen. Daher hat die AWO ihren Einrichtungen von der Nutzung dieser Masken dringend abgeraten.
Der verbraucherschutzpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Christian Klingen, kommentiert dies folgendermaßen:
„Nach fast einem Dreivierteljahr Pandemie war es soweit: Endlich machte die Bundesregierung Anstalten, Menschen, die den Hochrisikogruppen angehören, mit schützenden FFP2-Masken zu versorgen. Leider erwies sich auch dies als eine Täuschung. Für die Regierung hat der Schutz dieser Menschen offenbar keine hohe Priorität, wenn sie ihnen unzureichende und womöglich gar nicht zulässige Masken zur Verfügung stellt.
Es ist skandalös, dass die Schwächsten unserer Gesellschaft, für die eine Ansteckung mit Covid-19 schwerwiegende Folgen haben kann, immer noch nicht ausreichend geschützt werden. Unser Gesundheitsminister lässt jegliche Sorgfalt und Zuverlässigkeit vermissen. Ich erwarte, dass unsere Pflegeheime in Bayern ausschließlich mit zertifizierten FFP2-Masken beliefert werden, die auch wirklich den notwendigen Schutz gewährleisten!“