Die Rewe Group hat mitgeteilt, künftig höhere Preise für Schweinefleisch zu zahlen, um die Schweinehalter zu unterstützen.
Auch Lidl kündigte – nach heftigen Protesten der Bauern – bei einem Gipfeltreffen mit Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner an, über die Initiative Tierwohl (ITW) rund 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ralf Stadler:
“Was wie ein etwas verfrühtes Weihnachtspaket daherkommt, ist in Wahrheit eine Mogelpackung.
Es sollte selbstverständlich sein, dass Landwirte für ihre Produkte faire und auskömmliche Preise bekommen. Gebe es einen funktionierenden und nicht regulierten Markt, würden die Hersteller selbst, also die Bauern, die Preise für ihre Produkte festlegen können und müssten nicht auf die Preisgestaltung der Zwischenhändler hoffen.
Aber die Bauern stehen als Anbieter dem übermächtigen Oligopol des Lebensmittelhandels gegenüber, der seit Jahren nach Gutsherrenart die Erzeugerpreise diktiert. Darüber hinaus ist der Handel durch fallende Einkaufspreise und gestiegenen Umsatz einer der wenigen ‘Kriegsgewinnler’ der Corona-Krise.
Die von Lidl in Aussicht gestellten 50 Millionen Euro sind zudem an kaum umsetzbare Vorgaben hinsichtlich der Tierhaltung geknüpft. Und die minimal erhöhten Preise für Schweinefleisch kompensieren nicht annähernd den Preisverfall, der seit Anfang des Jahres fast 50 % beträgt.
Letztendlich müssen die Verbraucher die Zeche bezahlen, wenn die höheren Einkaufspreise auf die Verbraucherpreise abgewälzt werden. Damit zahlen die Kunden des Lebensmittelhandels doppelt: zunächst als Steuerzahler für die sogenannten ‘Ausgleichszahlungen’ der EU an die Landwirte und dann ein weiteres Mal über Preissteigerungen für Lebensmittel.”