Heute fand im Bayerischen Landtag die zweite Befragung der Staatsregierung statt. Die AfD-Fraktion bat um Klärung, wie der Impfprozess an den Impfstationen verlaufen soll. Außerdem wollte sie von der Gesundheitsministerin wissen, ob Ärzte, Krankenschwestern oder -pfleger, die die Impfung verabreichen werden, sich selbst impfen lassen müssen.
In ihrer Antwort veranschlagte Gesundheitsministerin Huml für jeden einzelnen “Impfling” eine Impfdauer von 15 Minuten, wobei der Patient über den Impfstoff informiert wird und seine schriftliche Zustimmung geben muss. Danach soll es eine 30-minütige Wartezeit geben, um etwaige Sofort-Reaktionen auf die Impfung beobachten zu können. Hinsichtlich des Impfstatus des medizinischen Personals in den Impfzentren betonte Huml, dass „bisher im Bundesgebiet keine Impfpflicht vorgesehen“ ist, so dass sich auch die Ärzte und Krankenpfleger freiwillig entscheiden könnten.
Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Andreas Winhart, sagt hierzu folgendes:
„Mit ihrer Antwort hat Gesundheitsministerin Huml unsere Auffassung bestätigt, dass die von der Staatsregierung ausgearbeitete Impfstrategie unrealistisch ist.
Wenn man 15 Minuten pro sogenanntem Impfling ansetzt und zusätzliche 30 Minuten Beobachtungszeit vorsieht, kann man sich ausrechnen, wie viele Menschen tatsächlich am Tag geimpft werden können. Beispielsweise könnten nach den Vorgaben von Ministerin Huml im einem Impfzentrum mit vier Ärzten im besten Fall zwischen 160 und 200 Menschen am Tag geimpft werden. Das würde bedeuten, dass man z.B. für den Landkreis Rosenheim fast vier Jahre bräuchte, um die gesamte Bevölkerung zu impfen. Selbst bei einer Beschleunigung des Prozesses würde es immer noch zwei Jahre dauern.
Bezüglich der Impfvorgaben für medizinisches Personal konnte die Ministerin ebenfalls keine verbindliche Antwort geben. Die Staatsregierung hoffe, dass es bei Ärzten und Krankenschwestern eine hohe Impfbereitschaft geben wird. Daher sei eine Impfpflicht – bisher – in Deutschland nicht vorgesehen.
Als Fazit kann man festhalten, dass diese Impfstrategie realitätsfremd ist und Pannen, wie bei den Testungen, vorprogrammiert sind. Auch die sehr wahrscheinliche Impfverpflichtung für das medizinische Personal, die es schon bei anderen Impfungen gibt, sehen wir sehr kritisch.“