Der Milchmarkt steht unter dem Einfluss der Coronakrise immer mehr unter Druck. An den Terminmärkten zeigen die Kurse für Butter und Magermilch steil nach unten.
Obwohl einige Produkte wie Butter oder H-Milch im Lebensmittelhandel zuletzt stärker nachgefragt werden, reicht die Nachfrage offenbar nicht aus, um die Erzeugerpreise stabil zu halten. Der reduzierte Export in andere europäische Länder und in den Weltmarkt sowie der Ausfall der heimischen Gastronomie lässt sich bei weitem nicht durch private Nachfrage kompensieren. Die Erzeugerpreise für Milch sind daher im März um 3,4 Cent gefallen. Das bedeutet einen Preisverfall von ca. 10 Prozent in nur einem Monat. Gleichzeitig haben wir die niedrigsten Butterpreise seit knapp fünf Jahren. Viele Molkereien fordern daher ihre Landwirte auf, wegen der Absatzkrise deutlich weniger Milch zu liefen.
Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ralf Stadler:
„Die extremen Marktverwerfungen, die durch die Corona-Krise bedingt sind, rechtfertigen Beihilfen zur privaten Lagerhaltung von Milchprodukten. Die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten sind deshalb gefordert, dieses Instrument sofort einzusetzen. Wenn aufgrund der aktuellen Preisentwicklung die Milcherzeuger aufgeben müssten, wäre niemandem geholfen. Die Lieferschwierigkeiten bei anderen lebensnotwendigen Produkten wie Medikamente und Schutzkleidung zeigen, wie wichtig eine nationale Lagerhaltung von Lebensmitteln ist. Man kann auf vieles in der Krise verzichten, nicht aber auf Lebensmittel. Außerdem sollten die Verbraucher unsere Landwirte unterstützen, indem sie direkt bei ihnen am Hof einkaufen.“